Inzwischen ist die Telekommunikation europaweit so einfach geworden, dass du im Prinzip fast überall Empfang hast. (Tatsächlich habe ich die größten Funklöcher bisher in Deutschland erlebt.) In allen von mir bereisten Ländern hatte ich über meinen (Telekom-)Handy-Vertrag guten bis sehr guten Empfang: im Osten bis nach Russland, im Norden bis Estland, Finnland sowieso und auch im Süden bis Albanien und Griechenland. (Und nach Erfahrungsberichten von anderen ist es auch in Europas Westen unkompliziert.) Du brauchst also keine großen Sorgen haben, länger nicht erreichbar zu sein bzw. nicht in Kontakt treten zu können, wenn du mal „Streicheleinheiten“ benötigst.
Ländereigene SIM Karten
Dein Smartphone lässt sich mit einer ländereigenen SIM-Karte zu günstigeren Verbindungspreisen bestücken. Denn auch wenn das Roaming europaweit mittlerweile weggefallen ist, hat Deutschland mit die teuersten Telefontarife. Und spätestens außerhalb der “normalen” europäischen Länder (z.B. ab der Türkei) sind die “normalen” Telefonverträge nicht mehr gültig, so dass (exorbitant teure) Datenpässe gekauft werden müssten.
Diese Karten bekommst du unkompliziert in Kiosken, in Tankstellen oder natürlich in den omnipräsenten Handy-Läden. Sie sind in der Regel deutlich günstiger als ein deutscher Handy-Vertrag. Meistens musst Du Dich beim Kauf mit Deinem Ausweis registrieren.
Telefonieren über das Internet
Der Nachteil bei der Verwendung von Auslandskarten: Jede Karte hat natürlich eine andere Nummer, die man zu Hause erst einmal kommunizieren musst, bevor man telefonisch erreichbar ist. Für Vielreisende lohnen sich „Dual-SIM-Handys“, die über zwei Steckplätze für SIM-Karten verfügen. Das bedeutet, dass du deine Alltagskarte im Gerät lassen kannst (was wiederum bedeutet, dass du unter deiner üblichen Nummer erreichbar bist), während du daneben deine Auslandskarte platzierst, mit der du günstiger nach Hause telefonieren kannst.
Ich persönlich kommuniziere allerdings während meiner Reisen nur über das Internet mit den Daheimgebliebenen. D.h. ich nutze nur WhatsApp zur Kommunikation, so dass die Telefonnummer der neuen SIM Karte irrelevant ist.
Internet im Wohnmobil
Ich kann nur deshalb so viel unterwegs sein, weil ich sehr diszipliniert von überall aus arbeite. Das ist nicht immer einfach, aber machbar, wenn man mit einigen Hindernissen kreativ umgehen kann und will. Für mich ist ein Arbeitsplatz mit den Füßen im Sand mehr wert, als mich alle Schwierigkeiten Nerven kosten. Inzwischen sind die Internetverbindungen beinahe überall stabil und schnell. In der Regel nutze ich folgende Möglichkeiten, um meine Arbeit von unterwegs erledigen zu können:
Freies WLAN
Auf den meisten Campingplätzen ist die WLAN-Nutzung inzwischen frei. Unterwegs zapfe ich das freie Netz nahe gelegener Hotels an oder das weltweit wunderbare WiFi-Netz von McDonald’s. In vielen Ländern werden sogar an den Café-Tischen die WLAN-Codes zur Bestellung gereicht, sodass du entspannt beim leckeren Kaffee deine Daten verschicken oder Mails empfangen kannst.
Achtung: Ich habe schon einige Warnungen aufgrund zu unbeschwerter Nutzung solch freier Netzwerkzugänge bekommen. Achte vorher darauf, dass die Firewall deines Laptops bestmöglich wirksam ist.
WLAN-Suche
Wenn ich dringend Internetzugang brauche (beispielsweise, um eine Route zu planen), aber kein freies WLAN zur Verfügung habe und auch keinen öffentlichen Hotspot finden kann, nutze ich die sogenannte WiFi Finder App, die freie WLAN-Netze auf einer Online- oder Offline-Karten zeigt. Auch hier wieder: Lieber vorsichtig, wenn der interne Schutz Deiner Geräte nicht wirkich wirksam ist.
Eigenes Handy als Hotspot nutzen
Wenn ich allerdings so weit abseits stehe, dass mich kein WLAN-Netz mehr auffangen kann — und das ist bei mir eher die Regel als die Ausnahme —, dann nutze ich einfach mein Handy als Router, indem ich die Funktion „Persönlicher Hotspot“ aktiviere. D.h. mein Handy “fängt” das Internet ein, stellt sich als Router zur Verfügung und darüber kann dann mein Laptop die Verbindung zum Internet aufbauen. So kann ich in gewohnt guter Geschwindigkeit in Kontakt mit der (Arbeits-)Welt treten.
Internetanlagen im Wohnmobil
Digitale Nomaden, die quasi immer in ihrem Van leben, nutzen fest verbaute Internetanlagen mit mobilen WLAN-Routern und externen Antennen. Verschiedene Technik-Experten haben diese Art von Internetzugang sehr gut beschrieben, beispielsweise: umiwo.de
Stromversorgung unterwegs
Eins der größten Themen auf meinen Reisen ist für mich, stets für ausreichend Strom zu sorgen, dass ich so viel arbeiten kann, wie ich arbeiten will/ muss. Wenn Du üblicherweise auf einem Campingplatz stehst, ist diese Sorge natürlich kein Problem. Auch in der Nähe von Landstrom, z.B. bei Beachbars etc. kann man sich mit ausreichend Strom versorgen. Schwierig ist ist, wenn man, wie ich, meistens abseits frei steht. Dann musst Du entweder Dein Gefährt autark ausstatten (mit einer eigenen Stromerzeugung), oder für ausreichend Speicher sorgen. Ganz genau habe ich Dir die Möglichkeiten der Stromversorgung in meinem langen Artikel über “Strom unterwegs” beschrieben: