Campinggenuss leider ohne Nessie
Kurz nach Einfahrt in die “Highlands”, auf die mit einem riesigen, touristenkonformen Schild hingewiesen wird, biege ich bei Inverness Richtung Westen ab, um entlang des südlichen Ufers von Loch Ness einen schönen Campingplatz zu suchen. Kürzlich erschien – auch in deutschen Zeitungen – die Meldung des erneuten Auftauchens von “Nessie” und da will ich natürlich unbedingt mal Hallo sagen! Leider hat sich das Mädchen trotz meines stundenlangens Ausharrens am Ufer und einem großen Schluck Craft-Bier in den See nicht anlocken lassen… Wahrscheinlich war es ihr auch zu nieselig und stürmisch da draussen.
Campingplatz Loch Ness Shores
Und ganz entspannt wie Nessie ist auch dieser Campingplatz. Im schottischen Starkregen radelt mir der Senior des Platzes gemächlich voraus, um mich auf die obere Wiese zu führen (weil ich mir die beste Aussicht gewünscht habe). Ein einfaches “da entlang” hätte mir gereicht, aber er lässt es sich nicht nehmen, mich und meinen Van “Franz” zu begleiten, um mir dann die freie Platzwahl zu lassen. Sehr süß – und ich komme mir sehr herzlich willkommen geheißen vor. Der Platz ist wirklich sympathisch und seine 5 Sterne mehr als wert:
» Auf den großen Wiesen- und Kiesplätzen steht man locker und sich nicht auf den Füßen / Reifen.
» Die nagelneue Sanitär”halle” ist wunderbar warm, großzügig, gemütlich und blitzeblank.
» Vor der Rezeption steht (in den Sommermonaten) ein cooler “Airstream”-Wohnwagen mit leckerem Essens-Angebot! Empfehlen kann ich das “Scottish Breakfast”, das ich mir gegönnt habe, weil es dort so wunderbar roch und so herrlich warm die Sonne hinschien… Ein schöner Tagesstart!
» Ausgesprochen freundliches Personal, man merkt, dass der Campingplatz ein Familienbetrieb ist.
» In der hübschen Rezeption kann man sich Tee und Kaffee holen, es gibt Spiele zum Ausleihen, Tische zum Verweilen und einen sehr fein sortierten Shop mit allerhand lokalen Produkten.
» Im Sommer kann man sich Boote/ Kanus ausleihen und sogar angeln.
» Man darf sogar grillen am Ufer – das Zubehör dafür gibt es im Shop.
» Ein großer Wintergarten mit Blick auf den See sorgt als gemütlicher Aufenthaltsraum dafür, dass auch Zelter den (immer wiederkehrenden) Regen gut überstehen oder Familien dem Wohnmobil-Lagerkoller entfliehen können.
» Strom gibt es an jedem Platz.
» Und selbstverständlich auch eine Wasserver- und entsorgung und die WC-Station.
Achtung: Für große Mobile ist die Fahrt zum Campingplatz schon eine Herausforderung: die südliche Uferstraße ist teilweise sehr schmal und unübersichtlich. Diese Strecke ist allerdings eine ganz hervorragende Übung für die langen, engen Sträßchen & Singletrails der North Coast 500, über die ich hier mehr schreibe... Also: hier cool bleiben – macht hart für die nächsten zweitausend Kilometer!