Achtung, ich warne Dich vor diesem Campingplatz – denn es gibt beim Clandestino nur zwei Möglichkeiten: Entweder Du findest ihn so schrecklich, dass Du fluchst, die Anfahrt in Kauf genommen zu haben – oder Du verliebst Dich direkt und der Abschied wird sehr schwer. Ich habe mich – wie Du Dir denken kannst – schockverliebt. Es ist ein Campingplatz, wie ich ihn mir immer erträume.
Ja, die Anfahrt ist etwas unkomfortabel, aber auch für 7-Meter-Camper machbar. Clandestino ist nicht so einfach zu finden und das letzte Stück ist sandige Piste mit einer sehr schmalen, rechtwinkigen Ecke. Aber es lohnt sich!
Tipp: An der Bar (siehe Foto) schräg gegenüber der Kirche musst Du in die Piste (Foto) abbiegen, dann Augen auf nach dem Schild und dann bist Du auch schon am Ende der Straße und vor dem (wegen dem Hund geschlossenen) Eingangstor.
Roadtrip zum Nachreisen
Willst du Dich von mir auf Deinem nächsten Roadtrip ganz easy leiten lassen? Mit dem PDF oder dem Heft kannst Du eine ca. 3-wöchige Tour rund um Albanien einfach nachreisen.
Alle Campingplätze und Pausentipps sind durch (klickbare) Links und QR Codes leicht zu finden. Und die gesamte Tour ist in Google Maps gespeichert, so dass Du die Route in Deinem Camper nur nachfahren musst.
Diese “Rumpel-Tour” beinhaltet zwar den Campingplatz Clandestino nicht, aber Du könntest ihn Dir als Abstecher von Shkodra (durch das ich Dich im Roadtrip leite) dazu denken…
Cooler Campingplatz nahe der Grenze zu Montenegro
Genau meins! Eine einfache Wiese unter Bäumen. Eine Feuerstelle, ein paar selbstgemachte Sitzgelegenheiten, Hängematten, zwei Hütten. Dazu eine Gemeinschaftsküche, Bier im Kühlschrank mit Strichliste und entspannte Musik. Die Sanitäranlagen sind schlicht (Stehklos), aber sehr gepflegt und schön.
Das so nette Betreiber-Paar Erie und Ani haben sich nicht nur ihr eigenes Paradies geschaffen, sondern geben sich alle Mühe, ihren Gästen ein feines (Urlaubs-) Leben zu bieten.
Beste Verpflegung mit regionaler Küche
Wenn Du magst, kannst Du Dich auf die Liste für super leckeres Frühstück und Abendessen eintragen, das die beiden aus regionalen Produkten und mit viel Liebe zubereiten. Man isst zusammen an der großen Tafel – ein Gennuss für alle, die internationale Traveller-Gespräche lieben!
Abends/ nachts ist oft viel auf dem Campingplatz los, der große Tisch lädt einfach ein, zusammen die Nacht durchzuquatschen, zu singen oder einfach über die Lage der Welt zu diskutieren. Ich hatte ein so interessantes Gespräch mit Albaner*innen, Bulgar*innen und einer Rumänin über das “Balkan-Feeling” – sehr fein und erhellend!
Das Meer ist 50 Meter entfernt
Von Sonnenauf- bis -untergang lockt Dich natürlich das nur 50 Meter entfernte Meer. Ein schmaler Steg führt Dich über eine Lagune zum riesigen Sandstrand. Es kann hier recht trubelig sein, denn in der Nähe ist eine Beachbar (mit schrecklicher und zudem lauter Musik) – aber das ganz sanft abfallende, warm-ruhige Meer ist einfach wunderbar und eigentlich ist Platz genug. Und tagsüber habe ich Ruhe gefunden.
Ein spezieller Campingplatz
Zurück zur Warnung: Cladestino muss man mögen. Du musst den relativ kleinen Platz ohne Aussicht gut finden (in der Hochsaison sicher sehr eng gestellt). Du musst das dichte Zusammenleben mit der Bar im Mittelpunkt lieben. Und Du musst Dich verlieben in das einfache Leben voller Müßiggang in der Hängematte oder in der netten Sitzecke, den Spaziergang zur Dorf-Bar, den Sonnenaufgang am Meer, das gemeinsame Essen am Tisch... Wenn dieses Sein das Deine ist, wird es Dir (wie mir!) sehr schwer fallen, diesen Platz wieder zu verlassen…
Übrigens, der Platz ist echt klein und offenbar kein Geheimtipp mehr. In der Hochsaison musst Du unbedingt reservieren.
Tel: +35 5692 23 99 11 oder Mail: camping.clandestino@gmail.com
PS: Und wenn Du wissen willst, was “Clandestino” heißt…: Quelle Wikipedia: „Clandestino“ (wörtlich übersetzt „heimlich“) ist der Titel des 1998 erschienenen ersten Soloalbums von Manu Chao. Ein Clandestino ist ein Mensch ohne Papiere, ein unerkannt Reisender bzw. ein illegaler Einwanderer. Von einem solchen Migranten, der sein bisheriges Leben auf der Reise hinter sich gelassen hat, handelt auch der namensgebende Eröffnungssong der Platte „Clandestino“. Übrigens eine meiner Lieblingsplatten – hör Dir den Song hier mal an, bevor Du auf diesen Campingplatz fährst…