Ich stehe ja am allerliebsten in totaler Ruhe und abgeschieden im Nichts. Manchmal aber übernachte ich auch mal direkt im Trubel: am Hafen oder Markt, auf irgendeinem Stadtparkplatz, am Fähranleger, neben dem Touristen-Hotspot oder der Partymeile…
Meine Tipps zu Sicherheit im Wohnmobil / Van
Bevor ich mich irgendwo niederlasse, gibt es einige Punkte, die ich zum Wohlfühlen und entspannten Schlafen abhake und die ich Dir gerne empfehlen würde:
Beginne frühzeitig mit der Suche nach einem guten Platz
» Das Wichtigste bei meiner Stellplatz-Suche ist das Finden im Hellen. Nur mit Tageslicht kann ich überprüfen, ob ich mich hier (auch später im Dunklen) wohl und geborgen fühle.
» Nur wenn ich genügend Zeit habe, kann ich mich (vor allem als Alleinreisende) an dem gewählten Platz „einleben“, mich heimisch und geborgen fühlen.
Überprüfe Deine nächste Umgebung
» Könnte hier nachts viel Lärm entstehen z.B. durch anlegende Schiffe, landwirtschaftlichen Verkehr? Stehe ich hier im Weg, beispielsweise Fischern, die an diesem Strand auslaufen wollen oder dem frühmorgendlichen Lieferverkehr?
» Machen mich die dichten Büsche rundherum und die fehlende Weitsicht nervös? Fühle ich mich zu sehr „auf dem Präsentierteller“, weil Sichtschutz fehlt?
» Könnten Anwohner genervt sein, weil ich den einzigen Parkplatz wegnehme? Ist der Platz verboten und die Polizei wird anklopfen?
» Stehe ich weit genug vom (unberechenbaren) Meeresspiegel? Könnte der Fluss übertreten?
» Stehe ich aus Versehen auf einer Kuhweide? Könnte eine Schafherde meinen Schlaf rauben?
Checke eventuelle Nachbarn
» Um niemanden zu nahe zu treten/ zu stören, parke ich stets weit genug weg vom Nächsten, denn „Kuschler“ nerven mich selbst unglaublich!
» Es gibt mir ein sichereres Gefühl, wenn die Nachbarn mich wahrnehmen, also mache ich auf mich aufmerksam (oft nur mit freundlichem Blick und kurzem Gruß) und checke gleichzeitig ob sie so wirken, dass sie später auf Party-Lautstärke aufdrehen? Oder kommen sie direkt zu mir und wollen den Abend lang unterhalten werden? Ist es eine streitende Familie, eine dauerkreischende Mädchen-Gang, eine grölende Männer-Runde (Auweia: welch Platitüden von meiner Seite – aber Erfahrungswerte, leider!) Zu welchen Nachbarn stelle ich mich am besten? Oder will ich heute lieber gar keine Nähe und fahre einfach weiter weg?
Denke an mögliche Störenfriede
» Meist parke ich an belebten Orten erst kurz vorm Schlafen (checke aber vorher den Platz aus, wenn es geht). Ich möchte nicht lange Gelegenheit schaffen, zu erkennen, dass ich hier alleine stehe. Direkt neben einer belebten Beachbar beispielweise verbringe ich den Sonnenuntergang nicht unbedingt direkt neben meinem Bus, so dass man nicht so ganz genau erkennen kann, dass dies mein Schlafplatz ist. Bin ich im Fokus von übermütigen Jugendlichen, betrunkenen Barbesuchern, einsamen Herzen? Gesprächen mit seltsamer Anzüglichkeit gehe ich natürlich aus dem Weg, halte mich von Neugierigen fern.
Lasse Dein Bauchgefühl zu Wort kommen
» Wie wohl fühle ich mich an diesem Ort? Zu einsam – nicht abgelegen genug? Zu laut – zu still? Wie fühlt sich der Gedanke an, hier im Dunklen zu sein?
» Lass den Ort auf Dich wirken. Und wenn es nur einen einzigen komischen Aspekt gibt: fahr weiter! Lieber im Hellen weiter suchen, als die unheimliche Dunkelheit schlaflos überstehen zu müssen.
Sicherheitsvorkehrungen von innen: Für einen ruhigen Schlaf
Ich schlafe an meinen gewählten Plätzen eigentlich immer gut und habe ganz selten ein komisches Gefühl, wenn es dunkel wird. Aber dann reicht ein kleines undefinierbares Geräusch, um mich nur einen Hauch unsicher zu fühlen, mich schlaflos zu machen. Was bin ich froh, wenn ich dann meine vielen kleinen Sicherheitsvorkehrungen treffen kann, um meinen Kastenwagen zur Festung zu machen – und mir den tiefen Schlaf zu retten.
Die Installation war kaum Aufwand, kostengünstig und sorgt für ein gutes Gefühl:
1. einen Riegel an den Hecktüren
2. einen Haken an der Schiebetüre
Ja, ich gebe zu, mein kleines Häkchen ist mehr als “mädchenhaft” installiert und wahrlich nicht perfekt. Ein guter “Sturmhaken” (der sich auch mit Rütteln nicht bewegen lässt!) wäre die bessere Lösung. Mangels Zeit hatte ich mich für diese Kombination entschieden, die einiges (lautes) Rütteln aushält, bevor die Schraube herausgerissen ist – und in dieser Zeit bin ich schon längst aus der Gefahrenzone.
3. ein strammes Seil zwischen den Armlehnen im Fahrerhaus
Wichtig: dieses Seil muss natürlich sehr straff gespannt sein und darf sich nicht zu sehr dehnen, damit der Einbrecher die Türe keinen Spalt öffnen kann (um es zu zerschneiden). Eine gute Variante wäre ein Spanngurt. Ich habe mich für ein (gut zu verstauendes, reissfestes, stabiles) Seil entschieden, weil ich es im Zweifel mit dem Karabiner einfach schneller entfernen kann. Beide Möglichkeiten sind gut, wichtig ist die feste Verspannung!
4. Einbruchschutz der Fenster durch Folien
Diesen Tipp habe ich dankenswerterweise von einem aufmerksamen Leser, Herrn Stammer aus Düsseldorf, der mir dazu folgendes schreibt: “Um die Fenster widerstandsfähig gegen Bruch zu machen, kann man von innen Folie aufbringen (lassen). Für die Seitenscheiben der Fahrer- und Beifahrertür muss sie glasklar, amtlich zugelassen und durch einen Sachverständigen abgenommen sein. Im Wohnraum darf sie getönt sein. Diese Folien halten bei einem Einbruchversuch die Scherben zusammen und erschweren dadurch den Griff ins Fahrzeuginnere erheblich.”
Für mich und meinen sehr alten Kastenwagen hielte ich diese Maßnahme für etwas übertrieben, aber ich grundsätzlich finde ich diesen Schutz als eine sehr gute, leicht umzusetzende Idee.
5. die Sicherung aller Fenster durch spezielle Fensterschienen
Auf der CMT Messe bin ich über diese Möglichkeit der Fenstersicherung gestolpert. Erst habe ich abgewunken, weil ich überzeugt bin, dass ich schneller mitsamt Auto flüchte, als der Einbrecher durchs Fenster kommt (ich schlafe zwar tief, bin aber konditioniert auf unbekannte Geräusche und völlig sicher, dass ich aufwache, sobald sich an meinem Bus etwas tut)…
Aber verschiedene Aspekte haben mich überzeugt – und nun komplettieren diese Fensterschienen mein “Sicherheits-Paket”, so dass ich keinen einzigen Grund mehr zum Nachdenken über Angreifbarkeit habe.
» Die simple Installation hat mich sehr erfreut: einfach auf die Fensterkante aufschieben, nichts bohren oder fest verkleben.
» Die Metallschiene lässt sich nun von innen fest verschrauben, dass das Fenster fest verriegelt ist und nicht mehr aufgehebelt werden kann.
» Jetzt kann ich in der Nacht auch guten Gefühls das Fenster einen Spalt geöffnet lassen, da es mit den Schienen auch in Lüftungsposition fest verriegelt ist – das freut mich sehr!
» Und schlussendlich, worüber ich eigentlich nie nachgedacht habe, weil ich mich stets nur um meine Sicherheit beim Schlafen sorge: Mein Bus ist mit den Fensterschienen einbruchssicherer. Schöner Gedanke, wenn ich ihn in manchen Gegenden dann doch mal aus den Augen lassen muss…
Sicherheitsvorkehrungen von außen: Gegen Einbruch oder Diebstahl
Ehrlich gesagt denke ich bei meinem sehr alten, äußerlich wenig attrakiven Kastenwagen nicht darüber nach, dass er aufgebrochen werden könnte. Einfach, weil es so viele lohnenswertere Ziele gibt, als meinen bescheidenen Van, in dem sich deutlich sichtbar keine Wertsachen oder teuren Einrichtungsgegenstände befinden.
Andererseits bin ich auch manchmal in Gegenden unterwegs, in denen auch kleine Bargeldsummen ein paar Minuten Risiko rechtfertigen. Oder ein deutscher Pass, deutsche Kfz-Papiere das größte Gut wäre. Für Diebe interessant ist in diesen Fahrzeugen stets auch eine Menge elektrisches Gerät, denn der Laptop, das Tablet, das Navi etc. werden meist nicht mit zum Shopping oder an den Strand genommen.
Sicherheits-Vorrichtungen gegen Einbruch
Mein allergrößter Graus ist die Vorstellung des Verschwindens meines gesamten Mobils. Dies lässt mich tatsächlich oft nicht besonders weit von ihm entfernen (was meinen Besichtigungsradius und die Einkaufsdauer deutlich einschränkt). Also habe ich auch für Sicherungen gegen Einbruch und Diebstahl gesorgt (witzigerweise erst, als ich von einer Einbruch-Serie in meiner Wohngegend am Münchner Stadtrand aufgeschreckt wurde).
Vorkehrungen, die Einbrechern und Dieben die Chance zum schnellen Check zu vermiesen:
» Die Fenster gegen Aufhebeln sichern mit den Fensterschienen von Womo-Sicherheit
» Die Hecktüren sind mit einem selbstgebauten Riegel fest versperren (siehe oben)
» Ein zwischen den Armlehnen straff verspanntes Seil verhindert das Aufziehen der vorderen Türen (siehe oben)
» Ein von außen verschließbarer Thule-Riegel versperrt zusätzlich die Schiebetüre
» Das massive, gut sichtbare Lenkradschloss macht den Dieben schlechte Laune, weil es sehr viel Zeit kostet
Fluchtmöglichkeit als zusätzlich gutes Gefühl
Mit meinen kleinen Sicherheits-Ausstattungen bin ich inzwischen so geschützt, dass ich wirklich tief und fest schlafe. Trotzdem sind meine Ohren aus Gewohnheit immer „auf Empfang“ und manchmal schrecke ich doch auf und lausche, welch undefinierbares Geräusch sich zwischen meine Träume gemischt hat. Dass ich dann, als allerletzte Sicherheitsmaßnahme, stets bereit zur ganz schnellen Abfahrt wäre, macht mir einfach ein zusätzlich gutes Gefühl.