Ich liebäugelte schon eine ganze Weile mit dem modernen System einer Trockentrenntoilette – auch wenn ich mit meinem Porta-Potti bis dato ganz zufrieden (und autark) war. Zudem war ich auch umweltfreundlich unterwegs, da ich keine Chemie (und kein Wasser) benutzt habe. Trotzdem wünschte ich mir den Umstieg, weil ich erstens eine sehr neugierige Nase bin und alle Neuigkeiten ausprobieren muss und zweitens überzeugte mich die lange Liste der Vorteile:
Vorteile von Trockentrenntoiletten
+ Ökologische Herstellung durch minimalen Einsatz von Kunststoffen
+ Fast geruchsfrei durch Trennsystem, Einstreu (und gegebenenfalls Gehäusebelüftung)
+ Garantiert hygienische Sicherheit ohne Zusatzstoffe: auf der glatten Oberfläche des Urinseparators haben Bakterien und Keime keine Chance
+ Kein Einsatz von Chemie und somit keine Gefahr vor Allergien oder Reizungen bei diesem Klo für Camper
+ Umweltfreundliche und nachhaltige Entsorgung von Hinterlassenschaften
+ Simple und saubere Entleerungsmöglichkeit sowie leicht zu reinigende Ausscheidungsbehälter
+ In kleinen Räumlichkeiten ist die Entleerung der Kanister von oben möglich
+ Hoher Sitzkomfort: Mit dem Kildwick Bambus Toilettensitz wird Deine Trenntoilette so komfortabel wie ein normales WC
+ Du sparst die wichtigste Ressource auf Erden: Wasser (kannst Du natürlich theoretisch auch beim Porta Potti)
Nachteile des Trockentoiletten Systems
– Der große Sack Späne (aus Holz oder Miscanthus) bzw. die Einstreu (manche Camper benutzen Katzenstreu, was ich noch unpraktischer finde) nimmt ziemlich viel Raum zum Transport ein. Das nervt mich so, dass ich Einstreu einfach nicht benutze. Nachdem ich nach jeder Benutzung die “Feststoffe” entsorge, muss ich auch nichts drauf schütten…
– Während in einer Kassettentoilette alles fest „verstaut“ ist und auch mal ein paar Tage „vergessen“ werden kann, sollte die Tüte mit dem Kot nach spätestens zwei Tagen entsorgt sein, um ein Durchweichen (und damit Auslaufen) zu verhindern.
– Ich finde schon, dass man etwas riecht. Während beim Porta Potti ein Schieber die Kasette geruchsdicht verschließt, ist bei diesem System nur der Deckel der Kiste den “Verschluss”. D.h. einfach, dass man deutlich öfter / nach jeder Benutzung leeren muss.
Wie funktioniert eine Trockentrenntoilette?
Der zentrale Unterschied zur Kassettentoilette: In zwei eigenen Behältern werden “Poo” und “Pipi” getrennt voneinander aufgefangen, und es wird kein zusätzliches Wasser eingesetzt (deswegen “Trocken” und “Trenn”).
» Der vordere Trichter leitet den Urin in den Kanister, der getrennt (in jede normale Toilette) geleert werden kann.
» Der feste Teil landet in einem Behälter mit Beutel, der mit spezieller Einstreu gefüllt sein kann und im normalen Restmüll entsorgt wird.
Dank der Trennung entstehen keine Fäulnisprozesse und damit keine (kaum) Gerüche. Der beim Toilettengang als unangenehm wahrgenommene Geruch rührt vor allem daher, dass Urin mit Kot in Verbindung kommt. Durch die Vermischung beschleunigt sich der Zersetzungsprozess, und es entstehen stinkende Fäule, Bakterien und Ammoniak. Im Feststoffbehälter eingestreute Späne sorgen für einen angenehmen und natürlichen (Holz-)Duft und binden überschüssige Feuchtigkeit. (Optional kann man auch zusätzlich einen Lüfter dazu bauen.)
Selbstbau Spaß: Die Trenntoilette MiniLoo von Kildwick im Set
Das Christkind hat mich zur fröhlichen Besitzerin einer Kildwick Trenntoilette gemacht. Und weil ich so gerne handwerke und Holzleim rieche, stand auf meinem Wunschzettel das Selbstbau-Set der MiniLoo. Eine gute Wahl!
Selten hatte ich so viel Freude beim Zusammenbauen:
» perfekte Anleitung auf meinem Handy – das pdf (per QR Code herunter zu laden) ist absolut “idiotensicher”
» perfekte Werkstatt-Ausstattung – es ist wirklich (bis auf den Hammer) alles dabei, was Du brauchst.
» perfekte Passung der einzelnen Teile – unglaublich, wie passgenau die Zinken ineinander greifen. Und wie durchdacht die “Hilfskonstruktion” ist: zwei Extra-Teile, damit man auch wirklich im 90 Grad Winkel bleibt (Stichwort: idiotensicher)…
» perfekte, sehr hochwertige Materialien – Du spürst schon beim ersten Berühren, dass alle Teile maximal wertig, dazu aber auch möglichst gewichtsparend sind.
Aufbau mit dem Selbstbau Set dauert genau ein Bier lang
Natürlich kannst Du Dir den Holzkasten, die Basis des Trenn-Einsatzes auch selbst bauen. Es ist im Wesentlichen “nur” eine Holzkiste (allerdings hat Kildwick noch starke Magnete verbaut, damit der Einsatz auch rutschsicher auf dem Unterteil bleibt). Da ich aber keinerlei Maschinen, geschweige denn eine Werkstatt besitze, habe ich mir den Luxus des Bausatzes gegönnt.
Ganz gemütlich und in absoluter Ruhe habe ich meine MiniLoo zusammengebaut. Es hat genau ein Bier lang gedauert (sagen wir etwa 1,5 Stunden). Nichts ist schief gelaufen, ich musste kein einziges Mal fluchen und war im sehr fröhlichen Handwerker-Flow.
Nach dem Zusammenbau kommt die Kür der eigenen Gestaltung. Die Holzkiste kannst Du in fröhlichen Farben, mit bunten Mustern oder zum Van passendem Styling gestalten – feel free und mach was draus!