Toilette Wohnmobil Van Camping

Campingtoilette im Wohnmobil oder Van

Trockentrenntoilette Komposttoilette Kassettentoilette Campingtoilette Wohnmobil Van Camping

Nur mit der eigenen Campingtoilette kann man wirklich autark sein

Eine eigene Toilette an Bord zu haben ist großer Luxus, denn natürlich brauchst Du den Platz dafür. Aber um wirklich autark unterwegs sein zu können, solltest Du den Platz für Deinen eigenen Pott schaffen, denn nur so kannst Du wirklich überall (!) übernachten! Es gibt so viele Varianten: von der Trockentrenntoilette bis zur Komposttoilette. Vom Klassiker der Kassettentoilette bis über ganz simple Umbauten… Ich zeige Dir hier alle Varianten!

Freiheit bedeutet: wirklich überall übernachten zu können

Ich brauche ja unbedingt die Freiheit, an allen Orten stehenbleiben zu können und hatte deswegen schon immer ein “stilles Örtchen” in meinen Vans dabei: zuerst ein Porta Potti in einer Holzkiste, dann die Trockentrenntoilette MiniLoo von Kildwick, aktuell ist noch eine Kassetten-Toilette in meiner Kabine eingebaut und bald werde ich mit einer Komposttoilette unterwegs sein.
Die Dramatik der Toilettensuche (und die Ekeligkeit) kenne ich von meinen Motorrad-Touren zu Genüge – es nervt sooo sehr!… Deswegen würde ich nie ohne Toilette an Bord meines Campers unterwegs sein wollen. Ich freue mich über meinen eigenen Pott:

  • wenn ich wie so oft mitten in der Stadt übernachte,
  • im Stillstand bei stundenlangem Stau z.B. vor den Grenzen,
  • statt ekliger Toiletten z.B. auf der Autobahn oder Steh-Klo-Hütten,
  • in weit überschaubaren karstigen Landschaften (Schottland, Griechenland, Montenegro…),
  • auf den Parkplätzen der Kulturstätten oder Supermärkte,
  • wenn es draußen dunkel-hässlich-nass-kalt ist…
  • und vor allem aber in unheimlichen Gegenden, wo ich nicht herumlaufen mag.

Natürlich kannst Du Dir die eigene Campingtoilette auch sparen,

  • wenn Du Dich hauptsächlich in der Nähe der „Zivilisation“ bewegst, also immer wieder an Tankstellen, Bars, großen Supermärkten o.ä. vorbei kommst,
  • wenn Du sowieso immer auf Campingplätzen nächtigen wirst,
  • oder wenn Du in wirklich jeder Umgebung völlig entspannt hinter die Büsche gehst. Allerdings ist das tatsächlich nicht mehr zeitgemäß und ich möchte bitten, das nicht zu tun! Wir Camper sind inzwischen SO viele, dass die “Freischeißer” (sorry, die nennen sich so), die ihre Hinterlassenschaften (inkl. Toilettenpapier) überall verteilen, in einigen Regionen (z.B. in Portugal), für extremen (!) Unmut unter den Einheimischen und für Platzsperrungen gesorgt haben.
    Falls es wirklich nicht anders geht, solltest Du aus Respekt vor Einheimischen, Tieren und Natur bitte unbedingt einen Spaten für das “Cat Hole” benützen! Ein kleiner Spaten (wie der, den ich zur Fahrzeugbergung dabei habe) findet immer Platz. Und dieses nette Kack-Kit passt sogar ins Handschuhfach!
Trockentrenntoilette Komposttoilette Kassettentoilette Campingtoilette Wohnmobil Van Camping

Unendliche Möglichkeiten für die passende Campingtoilette an Bord

Es gibt viele unterschiedliche Toiletten für den Campingbereich – und der Markt für neue Angebote explodiert! Ich stelle Dir die verschiedenen Modelle vor, damit Du die für Dich beste Campingtoilette aussuchen kannst:

Kassettentoilette / Chemietoilette / Porta Potti

Kassettentoilette Campingtoilette Chemietoilette Wohnmobil Van Camping
Kassettentoilette Campingtoilette Chemietoilette Wohnmobil Van Camping

In Wohnmobilen mit Bad sind fest verbaute Kassetten-WCs die Standard-Ausstattung. Der Vorteil ist die komfortable Entnahme der Kassette von außen.

Kleine Camper ohne Bad haben die Möglichkeit, sich mit einer mobilen Kassettentoilette, dem sogenannten Porta Potti schnell und unkompliziert zu behelfen: relativ kleine Kisten, die auf den Boden des Innenraums gestellt werden.

Zusätze für die Kassettentoilette

Die Hersteller empfehlen zwei Zusätze zur Benutzung ihrer Kassetten:

  • Spülwasser-Zusatz, eine Art flüssiges Deo
  • für den Fäkalientank eine Sanitärflüssigkeit, die den Geruch bindet und den Inhalt (samt Toilettenpapier) zersetzt.

Diese chemischen Flüssigkeiten (vor allem die ohne “Blauer Engel”-Zertifizierung) stellen eine völlig unnötig hohe Umweltbelastung dar. (Keine Ahnung, warum dieses blaue Gift immer noch im Handel ist und gekauft wird). Zudem dürfen sie niemals in den normalen Toiletten-Kreislauf gelangen, sondern müssen zwingend in Chemie Toiletten Entsorgungsanlagen entleert werden.

Ich verwende niemals chemische Zusätze, weil ich sie schlicht für überflüssig halte – und weil es tolle, biologische Alternativen gibt, wie z.B. von Awiwa. Dieses setze ich ein, wenn z.B. die Kassette mal ein paar Tage nicht geleert werden kann. Grundsätzlich sind aber auf Tour nach meiner Erfahrung alle Zusätze absolut vermeidbar, wenn Du die Toilette etwa alle drei Tage entleerst und gut mit Wasser spülst.

Es gibt Alternativen zur Chemie in mobilen Toiletten

Verschiedene Anbieter bieten inzwischen biologische Mittel als Camping-Toilettenzusatz an. Die Firma Awiwa beispielsweise nutzt Enzyme und natürliche Mikroorganismen zur Reinigung und Geruchsentfernung, die die Verschmutzung zersetzen und dabei geruchlose Stoffe wie Wasser und Luft freisetzen.

Das Mittel “awiwa wc mobil” zersetzt Fäkalien und Toilettenpapier und beseitigt schnell unangenehme Gerüche. So wird das Verstopfen bei der Entleerung der Toilette verhindert und der Tankinhalt kann auf herkömmlicher Weise in jeder Toilette entsorgt werden.

Mehr zu diesem Toilettenzusatz habe ich hier geschrieben…

Das Mittel von Awiwa im Shop kaufen

 

Kassettentoilette Campingtoilette Chemietoilette Entsorgung auf dem Campingplatz Wohnmobil Van
Kassettentoilette Campingtoilette Chemietoilette Entsorgung auf dem Campingplatz Wohnmobil Van

Die Entsorgung einer Kassettentoilette

Die WC-Entleerungsstationen findest Du auf allen Campingplätzen, manchmal auf Autobahnraststätten, und vereinzelt werden sie auch von Gemeinden angeboten (z. B. auf deren offiziellen Stellplätzen). Sie sehen immer verschieden aus, sind aber meist leicht zu finden – im Ausland lautet die Beschilderung meist “Chemical WC” oder ähnlich:

  • Entweder ist es ein Raum im Sanitärgebäude oder
  • eine kleine Hütte in einer abgelegenen Ecke des Platzes
  • oder einfach nur ein Gully oder Abflussbecken.
  • Inzwischen gibt es auch Entsorgungsanlagen, in die man die Kassette hineinlegt und frisch gespült zurück bekommt. Toll!
  • Alternativ – und nur wenn sich partout keine Entsorgungsstation finden lässt und wenn Du keine Chemie verwendet hast (!) – kannst Du die Kassette auch in eine normale Toilette kippen. Allerdings musst Du Dir sicher sein, dass diese an die örtliche Kanalisation angeschlossen ist, also zum Beispiel auf Autobahn-WCs etc.

Das Entsorgen ist nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt!
Die meisten Chemie-WC-Räume sind gut gepflegt und damit relativ geruchsneutral – oder Du entsorgt sowieso an der frischen Luft.

  • Am Fäkalientank gibt es einen Ablass-Stutzen zum Ausklappen. Inhalt in den großen Ausguss kippen. Bei manchen Modellen ist ein Knopf daneben, der beim Auskippen Luft einlässt, dass es nicht so gluckert (und spritzt).
  • Das Leeren ist schnell erledigt. Dann noch rasch am Wasserhahn oder mit dem Wasserschlauch ausspülen,
  • einen großen Schluck Wasser für den Toiletten-Zusatz einfüllen oder einfach nur zum Bedecken des leeren Behälters aus Geruchsgründen, denn am Boden setzt sich meist etwas Urinstein ab.
  • Stutzen zurückklappen, Deckel drauf, mit Toilettenpapier abtrocknen, fertig.

Hier sind tausende Entsorgungsstationen zu finden

Der Stellplatzführer “BORD ATLAS” bietet übrigens den kostenlosen Download eines pdfs, in dem (nach PLZ geordnet) alle Entsorgungsstationen deutschland- und europaweit verzeichnet sind. Hier kannst Du das pdf der über 6.500 Entsorgungsstationen direkt downloaden:

PDF der Entsorgungsstationen downloaden

Hier sind die Entsorgungsstationen auf einer Karte online abrufbar.

Trockentrenntoilette Komposttoilette Kassettentoilette Campingtoilette Wohnmobil Van Camping

Trockentrenntoilette / Trenntoilette

“Poo” und “Pipi” werden durch einen speziellen Einsatz getrennt voneinander aufgefangen und in zwei Behälter geleitet. Ausserdem wird kein Wasser eingesetzt – deswegen “Trocken”toilette. Trenntoiletten sind inzwischen schicke, unauffällige (Holz-) Boxen, die je nach Vorliebe draußen, im Camper oder auf dem Boot, im Gartenhäuschen oder im Tiny House benutzt werden. Im Camper können sie wie ein Hocker als zusätzliche Sitzgelegenheit im Wohnraum dienen.

Trockentrenntoilette Kildwick Trenntoilette Van Wohnmobil Camping
Trockentrenntoilette Boxio Trenntoilette Van Wohnmobil Camping
Trockentrenntoilette Kildwick Trenntoilette Van Wohnmobil Camping

Funktionsweise der Trockentrenntoilette

  • Der vordere Trichter leitet den Urin in den Kanister, der in jede Toilette geleert werden kann.
  • Der feste Teil landet in einem Behälter mit Beutel, der im normalen Restmüll entsorgt wird.

Vorteile

  • Dank der Trennung entstehen keine Fäulnisprozesse und damit keine (kaum) Gerüche. Der beim Toilettengang als unangenehm wahrgenommene Geruch rührt vor allem daher, dass Urin mit Kot in Verbindung kommt. Durch die Vermischung beschleunigt sich der Zersetzungsprozess, und es entstehen stinkende Fäule, Bakterien und Ammoniak.
  • Eingestreute Späne im Feststoffbehälter sorgen für einen recht neutralen und natürlichen (Holz-) Duft und binden überschüssige Feuchtigkeit.
  • Optional kann auch ein zusätzlicher Lüfter eingebaut werden (der allerdings wieder etwas Strom verbraucht).
  • Man benötigt also kein Wasser – was super für die Umwelt ist und auch für Dich, weil Du dann weniger Gewicht mitschleppen musst.
  • Ausserdem braucht man keinerlei Chemie – siehe Punkt Wasser.
  • Und wenn man auf kompostierbare Tüten für die Fäkalien achtet, bleibt man sogar plastikfrei.
  • Durch die Trennung und deren Entsorgung ist man unabhängig von Entsorgungsstationen.

Nachteile

  • Während in einer Kassettentoilette alles fest „verstaut“ ist und auch mal ein paar Tage „vergessen“ werden kann, sollte die Tüte mit dem Kot nach spätestens zwei Tagen entsorgt sein, um ein Durchweichen (und damit Auslaufen) zu verhindern!
  • Man benötigt Tüten. Dies ist natürlich trotz allem ein zusätzlich produzierter Müll.
  • Der Platzbedarf für den Sack mit dem Einstreu ist ziemlich groß. Ich habe in meinen kleinen Vans deswegen komplett auf Einstreu verzichtet und eben ganz oft entsorgt (wobei ich das Miscanthus-Streu von Kildwick als sehr angenehm duftend und wirksam finde).
  • Durch den Verzicht auf Einstreu ist die rasche Entsorgung der benutzten Tüte natürlich obligatorisch. Ich achte darauf, diese (voll kompostierbare) Tüte nur in luftigen (Gemeinschafts-) Mülltonnen zu versenken.
    Ich verpacke den Feststoff übrigens doppelt, dass die Tüte nicht aus Versehen platzt. Gerade in Ländern, wo es keine geregelte Müllentsorgung gibt und die Tonnen meist offen in der Pampa stehen, knabbern Tiere (z.B. Raben) am Müll. Und mit einer dicken Tüte reisst sie nicht so schnell auf – um dann die Müllmänner anzustinken.

Mein Fazit zu Trockentrenntoiletten

Seit meinem ersten Camper (vor über 12 Jahren) war ich entweder mit einem Porta Potti oder der Trockentrenntoilette unterwegs. Und nach meiner Erfahrung würde ich auf jeden Fall die Trenntoilette bevorzugen.

  • Der wichtigste Grund: Ich finde einfach die Entleerung deutlich einfacher und unauffälliger. Mit einem Kanister (den ich mir tatsächlich undurchsichtig wünschen würde!) zu einer normalen Toilette (z.B. Raststätte oder irgendeinen Holzverschlag) entlang von Nicht-Campern zu tappen, finde ich cooler, als mit dieser Kassette…
  • Ja, das nervt etwas: Mit Einsatz der Mülltüten wird wieder Plastik generiert… Dafür braucht man beim Trennen weder Wasser, noch Zusätze. Und mit ökologischen Tüten ist es schon OK, hoffe ich.

Aber nach mehreren Jahren Erprobung (ohne Lüfter): Ich finde schon, dass man etwas riecht. Während beim Porta Potti ein Schieber die Kassette geruchsdicht verschließt, ist bei diesem System nur der Deckel der Kiste der Verschluss (ausser man macht immer extra Stopfen und Deckelchen auf die Behälter). D.h., dass man eigentlich doch nach jeder Benutzung leeren muss, vor allem, wenn man nicht viel / kein Einstreu benutzen möchte. Aber ich finde, das ist machbar – vor allem, weil ich eh immer dafür sorge, möglichst wenig Ballast herum zu fahren und mir vor allem auch das Freistehen immer ermöglichen will, ohne von einem zu vollen Toilettentank gehindert zu werden.

 

Schicke Trockentrenntoiletten aus Holz von Kildwick

Ich hatte die Freude, sechs Jahre lang mit der Trockentrenntoilette “MiniLoo” von Kildwick unterwegs zu sein. Und ich war wirklich zufrieden damit. Durch den Holzkorpus finde ich sie sehr schick und unauffällig. Sie ist leicht, überall zu montieren und funktioniert einfach.

Hier kannst Du die MiniLoo im Shop ansehen

Wenn Du Lust auf handwerken hast, kannst Du sie sogar (wie ich) selber bauen. Im Internet findest Du sehr viele Tipps – oder Du nutzt (wie ich) das tolle Selbstbau-Set von Kildwick, über das ich hier geschrieben habe:

Selbstbau-Set einer Kildwick Toilette

 

Günstige, stapelbare Campingtoiletten von Boxio

Ich mag das Konzept von Boxio so sehr, alles Nötige ganz easypeasy mit an Bord zu nehmen. Kein großer Ausbau, kein teures SchnickiSchnacki – einfach Euroboxen und los gehts! Dazu ist alles ökologisch durchdacht und stapelbar. Super.

Die Boxio Trenntoilette ist sicher die günstigste und kleinste auf dem Markt. Sie passt also auch in den Minicamper oder ist eben auch mal schnell nach draußen hinter den Busch getragen.

Ich freue mich, Euch die Boxio bald im Shop anbieten zu können!

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Umbauten von bestehenden Kassettentoiletten

Neu auf dem Camping Markt sind Umbauten von Standard-Kassettentoiletten (die bei den meisten Wohnmobilen noch vorherrschen) auf ökologisch bessere Campingtoiletten. Ich habe zwei Systeme gefunden, die mir beide ganz gut gefallen:

Kassettentrenntoilette

Die Firma Arwinger hat folgendes Konzept: Die fest eingebaute Kassettentoilette bleibt quasi unangestastet. Nur zwei Komponenten werden getauscht, so dass man ganz rasch eine Trockentrenntoilette mit allen Vor- & Nachteilen (siehe oben) hat.

Kassettentrenntoilette Arwinger Kassettentoilette Umbau Trenntoilette Trockentrenntoilette
Kassettentrenntoilette Arwinger Kassettentoilette Umbau Trenntoilette Trockentrenntoilette

Funktionsweise der Kassettentrenntoilette von Arwinger

  • Das Oberteil (die Bowl) der Chemietoilette wird durch ein Sitzteil mit Trennfunktion ersetzt.
  • Und die Chemiekassette wird durch ein “KassettentrenntoilettenKit” ersetzt.

Vorteile

  • Der Austausch der beiden Komponenten ist alles. Der Rest bleibt ohne jegliche Beeinträchtigung und mit Beibehaltung der Optik.
  • Der ganze Umbau kann ohne Fachkenntnisse selbst durchgeführt werden.
  • Der Inhalt der Kanister ist zusätzlich durch den vorhandenen Schieber geruchs”versiegelt”.
  • Zum Entleeren können die Behälter der Kassettentrenntoilette ganz bequem durch die Serviceklappe entnommen werden – und müssen nicht (wie bei den üblichen TTT) durch den Innenraum getragen werden.

Nachteile

  • Man braucht auch hier (bestenfalls ökologische) Tüten und evtl. Einstreu.
  • Noch sind nicht alle Kassettentoiletten-Modelle umrüstbar (alle Varianten sind aber bereits in Arbeit).
  • Der Umbau-Satz ist mit ab 1.200 Euro relativ kostspielig.
Trockentrenntoilette Komposttoilette Kassettentoilette Campingtoilette Wohnmobil Van Camping

Müllbeutelkassette

Auch die Firma LooBuddy lässt mit ihrer neuen Idee den Korpus der bestehenden Kassettentoilette komplett unangetastet. Hier wird noch nicht mal umgebaut, sondern einfach ein anderes Element verwendet, um die Entsorgung deutlich zu vereinfachen.

Müllbeutelkassette LooBuddy Kassettentoilette Umbau
Müllbeutelkassette LooBuddy Kassettentoilette Umbau

Funktionsweise der Müllbeutelkassette von LooBuddy

Die Idee ist, nicht zu trennen, sondern statt der normalen Kassette eine spezielle Müllbeutelkassette einzusetzen. In diese wird eine handelsübliche Mülltüte eingesetzt und mit “Super Absorber Granulat” (in jedem Campingbedarf erhältlich) gefüllt. Dieses Granulat wird beispielsweise auch in Windeln verwendet, um Flüssiges zu verfestigen und soll absolut unschädlich für die Umwelt sein.

Vorteile

  • Einfach ganz ohne Umbau – es wird nur der Austausch der vorhandenen Kassette vorgenommen (siehe unteres Foto: die Ansicht des Kassetten-Stauraums im Schnitt).
  • In den neuen Kanister wird ein handelsüblicher Müllbeutel eingesetzt und mit 10 g Granulat befüllt.
  • Das Granulat im Müllbeutel bindet die Flüssigkeit zu einer gelartigen Konsistenz und verhindert damit Geruch. Es besteht aus “absorbierenden Polymerverbindungen”, die bei Kontakt mit Flüssigkeit ein Hydrogel ausbilden. Dieses Gel löst sich nach einiger Zeit komplett auf und es bleiben keinerlei Rückstände zurück.
  • Der Inhalt des Beutels ist zusätzlich durch den vorhandenen Schieber geruchs”versiegelt”.
  • Unabhängigkeit von üblichen Entsorgungsstationen, weil die Beutel in den Hausmüll geworfen werden können.

Nachteile

  • Der Inhalt des “LooBuddy” ist nur halb so groß, wie zB. eine Thetford-Kassette.
  • Man muss halt wieder – statt Chemie / ökologischer Zusätze / Einstreu – ein Produkt mitnehmen. Dieses Granulat ist allerdings relativ leicht, man braucht wenig davon.
  • Noch sind nicht alle Kassettentoiletten-Modelle umrüstbar (alle sind aber bereits in Arbeit).
  • Die Müllbeutelkassette ist mit etwa 800 Euro nicht unbedingt billig – aber dafür ist dies die wirklich einfachste Methode, eine bestehende Toilette umzurüsten.
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Verschweißtoilette / Folientoilette

Die Toiletten von Clesana sind etwas wirklich neuartiges im Campingbereich und rollen den Markt komplett auf. Clesana kommt ursprünglisch aus dem medizinischen Bereich / dem Katastrophenschutz und nutzt einen einzigartigen Verschweiß-Mechanismus. Mit dem Verschweißen bleiben die Hinterlassenschaften hygienisch sauber, geruchsfrei und leicht entsorgbar.

Verschweißtoilette Clesana Folientoilette Campingtoilette Folienliner Van Wohnmobil
Verschweißtoilette Clesana Folientoilette Campingtoilette Folienliner Van Wohnmobil

Funktionsweise der Verschweißtoilette von Clesana

Ein “Folien-Liner” wird nach jedem Toilettengang ein Stück mehr verschweisst. Geschäft machen, Deckel schließen, Knopf drücken und fertig. Den Rest macht das System automatisch.

Vorteile

  • Die fest verschweißten Folien bieten eine absolut sichere “Geruchsbarriere”.
  • Die Folienbeutel sind quasi “unkaputtbar” – d.h. auch wenn sie im Müll landen, platzen sie nicht so leicht wie die Müllbeutel, die üblicherweise für die Trenntoiletten verwendet werden.
  • Die Beutel werden im Haus- oder Restmüll entsorgt. So werden sie in Müllverbrennungsanlagen rückstandlos in Energie und Fernwärme umgewandelt. Das Argument von Clesana: “Damit gelangen keine Medikamentenreste, Hormone und Chemikalien in Gewässer und Böden und damit in den Öko-Kreislauf. Selbst die beste Kläranlage kann nicht alle toxischen Rückstände aus dem Abwasser filtern.” finde ich ziemlich stark!
  • Es wird keinerlei Wasser verwendet und es ist keine Chemie / keine Zusatz und auch kein Einstreu nötig. Für die Herstellung der Hochbarriere-Folienliner wird übrigens deutlich weniger Energie verwendet, als die Produktion von Sanitärzusätzen für konventionelle Chemietoiletten.
  • Ob Toilettenpapier, Damenhygiene-Produkte oder Windeln: das System verschließt alles hermetisch und sicher.
  • Da die benutzten Folienbeutel über Wochen geruchs- und auslaufsicher sind, kannst Du sie (z.B. außen am Auto oder in einer Tonne) lagern, bis Du eine gute Entsorgungsmöglichkeit findest. (Das wäre für meine Reiseländer Richtung Osten, wo es meist keine öffentlichen Mülleimer gibt, eine absolute Erleichterung!) Damit hast Du also eine wirklich hohe Autarkie.
  • Der Einbau ist recht einfach – im Gegensatz zu Kassettentoiletten braucht man keine “Serviceklappe”.

Nachteile

  • Die Folienliner bekommt man nur online oder im Fachhandel. Das heißt, Du musst vor Deinem Roadtrip genau planen, wieviele Du mitnimmst (oder Dir nachschicken lassen).
  • Zu den Beuteln brauchst Du als Verbrauchsmaterial auch noch “Super Absorber” und ab und zu das PTFE-Band zum Auswechseln.
  • Die Vollautomatik des Verschweißens braucht natürlich Strom.
  • Auch diese Toiletten-Version, made in Switzerland, ist nicht wirklich billig – allerdings auch sehr hochwertig gebaut.
  • Zudem ist viel Technik verbaut, die (auch wenn als “wartungsarm” bezeichnet) in kaputtem Zustand unnutzbar ist. Schwierig, wenn man weit weg ist…
Trockentrenntoilette Komposttoilette Kassettentoilette Campingtoilette Wohnmobil Van Camping

Trennkomposttoilette / Komposttoilette

Mein derzeitiges, absolutes Highlight an Campingtoilette hat die Firma Helipott auf den Markt gebracht! Für mich werden hier alle Vorteile der anderen Systeme auf den Punkt gebracht.

Komposttoilette Trennkomposttoilette Campingtoilette Helipott für Van Wohnmobil
Komposttoilette Trennkomposttoilette Campingtoilette Helipott für Van Wohnmobil

Funktionsweise der getrennten Komposttoilette von Helipott

Wie bei den üblichen TTT trennt der Einsatz in zwei Behälter. Der Urintank ist wie üblich separat, der Feststoffbehälter mit einem mechanischen oder elektrischen Rührwerk ausgestattet.

Vorteile

  • Sorry, als Gestalterin setze ich die schlichte, elegante, hochwertige Erscheinung und die ganz offensichtlich durchdachte Qualität ganz vorne auf die Liste 😉
  • Dann folgen aber sofort die wirklich wichtigen Vorteile: zuallererst das innovative Rührwerk. Dieses vermischt die Feststoffe mit einem Substrat (Kokosfasern). Durch sofortiges Vermischen der Feststoffe mit dem Substrat können nahezu keine Gerüche entstehen.
  • Das Ergebnis des benutzten Substrats ist eine erdähnliche Masse, die Aussehen, Geruch und Textur von natürlicher Erde hat. Bei Nichtbenutzung pausiert die Toilette und verhält sich wie Erde in einem Blumentopf, wochen- oder sogar monatelang. Geruchsfrei.
  • Ein Geruchsverschluss beim Urinkanister sorgt dafür, dass auch hier nichts riecht.
  • Sonst alle Vorteile einer TTT: kein Wasser, keine Chemie und dazu eine noch einfachere Entsorgung, weil nur der Urin entleert werden muss. Das Feste bleibt über Wochen im Behälter, bis man es als Erde in die Natur kippen kann.
  • Übrigens auch sehr gut durchdacht: wenn das Rührwerk tatsächlich mal kaputt geht, kann man den Behälter manuell umrühren – die Toilette ist also weiter benutzbar.

Nachteile

  • Ja, man muss auch wieder etwas zusätzliches mitnehmen, diesmal Kokosziegel – aber dafür kein Plastik (was ich super finde!). Diese Blöcke sind relativ klein und leicht – und eine Füllung mit Kokossubstrat reicht für 20-30 Benutzungen, dh. man braucht nicht wirklich viel davon.
  • Die Variante mit dem automatischen Rührwerk braucht natürlich Strom. Es gibt aber auch die Alternative einer Kurbel – für alle, die ganz sicher gehen wollen.
  • Und da das Ganze in Deutschland in einer kleinen Manufaktur aus extrem hochwertigen Komponenten hergestellt wird, hat ein Helipott durchaus den stolzen Preis von etwa 2.000 Euro. Dafür macht es den Eindruck, dass noch Generationen nach uns diese Toilette benutzen werden…
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Zerhackertoilette / Häckslertoilette

Bei dieser Toilette (die wie eine normale Toilette aussieht) werden die Hinterlassenschaften (und das Toilettenpapier) per Elektromotor nach dem Spülvorgang zerhäckselt und in den externen Fäkalientank “Schwarzwassertank” geleitet.

Funktionsweise der Zerhackertoilette

Auch eine bereits vorhandene Kassettentoilette könnte mit einer “Zerhackerpumpe” zu einer Zerhackertoilette umgerüst werden. Alles ist dann vollständig verflüssigt, so dass der Tank mit einem Schlauch ganz einfach geleert wird (allerdings nur am Stell-/ Campingplatz möglich).

Vorteile

  • Bei diesem System wird komplett auf Chemie verzichtet.
  • Die Entsorgung ist praktisch und bequem, denn der externe Tank (bis zu 100 Liter) ist per Schlauch an einer passenden Entsorgungsstation zu entleeren.
  • Die einfache (und relativ seltene) Entsorgung ist für viele ein unschätzbarer Vorteil – unter anderem, weil die schwere Kassette nicht quer über den ganzen Platz geschleppt werden muss. Andererseits muss man bei Entsorgung das ganze Mobil zur Station bewegen

Nachteile

  • Das Entsorgen ist nur an den richtigen Ablassmöglichkeiten gestattet. Das verhindert Autarkie in abgelegenen Gegenden, da diese Entsorgungsstationen nur im Rahmen von großen, modernen Camping- oder Stellplätzen innerhalb Europas existieren.
  • Das Häckselwerk benötigt zusätzlichen Strom und mit 1 bis 2 Litern pro Spülgang auch sehr viel Wasser. Dafür müsste man einen großen Wassertank haben oder am festen Wasseranschluss stehen.
  • Es entsteht deutliches Mehrgewicht: Die Zerhackertoilette wiegt etwa 20 bis 25 kg und der volle Schwarzwassertank wiegt bis zu 100 kg (plus Spülwasser-Vorrat).
  • Der Einbau ist kompliziert, die Toilette ist sehr groß und der Vorgang des Zerhackens sehr laut (auch außen für evtuelle Nachbarn hörbar).
  • Zur Zeit sind diese aufwändigen Campingtoiletten noch sehr teuer.

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