Wie Du den für Dich passenden Campingplatz finden kannst
Einen Campingplatz zu finden, ist in den meisten Gegenden nicht so arg schwer, denn sie sind natürlich ganz gut (manchmal auch schon viele Kilometer vorher) ausgeschildert: Du musst nur wachsam sein und auch nach kleinen, verwitterten oder handgemalten Schildern sehen, rechtzeitig deinen Campingplatz-Führer um Rat fragen – oder eine meiner vorgeschlagenen Apps benutzen:
Den richtigen Platz auf dem Campingplatz wählen
Schon von außen lässt sich oft leicht erkennen, ob Dir ein Platz sympathisch ist, ob er Dir gepflegt genug erscheint oder völlig überfüllt ist. Wenn Du früh genug angefangen hast, einen Übernachtungsplatz zu suchen, kannst Du entspannt wählerisch und kritisch sein.
Wenn Du den Platz schon recherchiert hattest oder er Dir von außen zusagt, dann parke vor der Schranke (aber bitte so, dass alle anderen Bewohner der Platzes trotzdem durch kommen: oft gibt es einen angrenzenden Parkplatz für die Neuankömmlinge) und melde Dich an der Rezeption. Du brauchst Deinen Ausweis, der oft bis zur Abreise einbehalten wird (in ganz seltenen Fällen sogar von allen Mitreisenden). Dann darfst Du Dir entweder zu Fuß einen Platz aussuchen, oder mit dem Mobil einfahren.
Auf dem Campingplatz mit Wohnmobil / Van einrichten
Manche Campingplatz-Wärter weisen Dir einen Stellplatz zu – reklamiere ihn, wenn er Dir nicht gefällt: Die Platzbetreiber halten ihre besten Plätze gern für Langparker zurück. Beim Einchecken musst Du angeben, ob Du Strom haben willst. Wenn Du keinen brauchst, dann kannst Du einen der (stromlosen) Plätze wählen, die etwas weiter abseits vom Geschehen liegen und damit oft in eine günstigere Kategorie fallen.
Wähle den perfekten Platz und schicke dann die Kinder zum Eisholen (sie haben sich nach der Fahrt eine Belohnung verdient). So können sie gleich den Platz kennenlernen – und stehen Dir nicht im Weg rum. Gleichzeitig können sie im Laden fragen, ob und wann es in der Früh frisches Brot gibt.
Alltag auf dem Campingplatz im Wohnmobil oder im Van
Dein Camper ist temporär Deine Wohnung, und auch hier wirst Du keine Heinzelmännchen haben, die Dich von den Haushaltspflichten befreien. Im Prinzip ist der Alltag im Wohnmobil wie zu Hause, nur ein wenig unkomfortabler und ungewohnt – aber entspannt machbar.
Trinkwasser
Vorrat für zwei, drei Tage sollte immer vorhanden sein, denn auf Freistehplätzen kannst Du schlecht improvisieren. Rechne mit drei Flaschen Trinkwasser pro Person und Tag, die Du mindestens im Schrank liegen hast.
Lebensmittel
Halte immer einen Vorrat für drei Tage bereit: Frühstück, Mittag und Abend. Falls Du plötzlich schön frei stehst, Dir aus Versehen das Geld ausgeht (und die Bank geschlossen ist oder der Bankautomat nicht funktioniert) oder Du spontan ins Hinterland gerätst, wo es wenige Einkaufsmöglichkeiten gibt, bist Du froh, dass Du Dir darum keine Gedanken machen musst.
Frischwasser
Du brauchst nicht viel, eigentlich nur zum Gesichtwaschen, Zähneputzen, Kochen und für Kaffee – trotzdem ist es gut, den Tankstand dafür im Blick zu haben und kein Trinkwasser aus Flaschen dafür verbrauchen zu müssen. Möchtest Du die Dusche benutzen oder funktioniert die Toilette über den Wassertank, ist die Füllmenge natürlich noch entscheidender.
Abwasser
Sobald Du neben einer Entsorgungsmöglichkeit stehst: Nutze sie! Es ist wirklich ärgerlich, wenn Dein voller Abwassertank wegen des Gewichts unnötig Diesel verbraucht, bei zu langer Lagerung zu stinken beginnt oder Du auf dem tollen Freistehplatz wegen eines Entsorgungsproblems früher abreisen musst.
Müll
Entsorge möglichst oft, spätestens bei jeder Abfahrt vom Campingplatz Deinen Müll. Mit der Campingplatzgebühr zahlst Du auch für die Müllentsorgung und auf der Strecke gibt es sonst relativ wenige Möglichkeiten, die Du legal benutzen kannst und dabei gern gesehen bist.
Nasse Wäsche
Nutze jede Gelegenheit, Deine nassen Klamotten und Handtücher zu trocknen. Sie bringen unnötig Feuchtigkeit ins Womo und fangen über kurz oder lang zu müffeln an.
Toilette
Leere Deine Toilette, sobald Du eine Servicestation dafür findest. Diese sind nicht so häufig, und es gibt keine Alternative, wenn Du frei stehst.
Spülen
Reinige Dein Geschirr möglichst in öffentlichen Spülen. Du verhinderst damit, dass der Abwassertank mit Essensresten verschleimt, und vor allem, dass der Tank zu stinken anfängt. Außerdem musst Du dann nicht so oft Frischwasser nachfüllen.
Wenn Du im Womo spülst, reibe das Geschirr erst mit Küchenrollenpapier ab, so dass die Speisereste und kleine Milchreste in den Müll gelangen, nicht in den Tank.
Weil Du nicht genau wissen kannst, wohin Dein Abwasser geleitet wird, wenn Du es in den großen Sammeltank abgelassen hast: Benutze bitte ein Öko-Spülmittel, zum Beispiel aus unserem Shop.
Waschen
Zum schnellen Durchwaschen der verschwitzten Klamotten kannst Du Dich entweder im Waschbecken der Sanitäranlagen mit Handwaschmittel betätigen – oder das Shirt /Kleid mit unter die Dusche nehmen: Du sparst Wasser, und Duschzeug reinigt Klamotten genauso wie Dich.
Manchmal bemühe ich eine Waschmaschine am Campingplatz zur Generalreinigung. Wichtig ist nur, daran zu denken, dass die Klamotten und Handtücher über Nacht und /oder am nächsten Tag trocknen können, denn so viel nasse Wäsche lässt sich auch im größten Womo nicht hängen.
Meist bekommst Du zum Waschmaschinen-Jeton eine Portion Waschmittel dazu. Manchmal wird aber erwartet, dass Du eigenes hast, deshalb solltest Du Dir ein oder zwei Einzelportionen einpacken, außer Du möchtest am Campingplatz die (überteuerte) Großpackung kaufen.
Übungssache: Wichtige Check-Routine vor jeder Abfahrt
Kurz vor dem Moment der Abfahrt sollte jedesmal eine kleine Check-Routine erfolgen. Vielleicht hat jeder Mitreisende einen eigenen Aufgabenbereich, den es zu beobachten gilt? Kinder haben viel Spaß an der Verantwortung, die sie beim “Countdown” übernehmen, wenn sie selbstständig über ihren Check-Bereich wachen…